Namibia-Highlights

Damaris Raab – Family of Hope Services 2022-23

Ich darf mein weltwärts Jahr in Namibia, genauer gesagt in Windhoek, der Hauptstadt Namibias verbringen. Ich arbeite bei einer Organisation mit dem Namen „Family of Hope Services“ welche in Havana liegt, dem informellen Teil des Townships Katutura und, kurz gesagt, auf die Reintegration der Kinder ins Schulsystem abzielt.

Ich habe viele intensive Erfahrungen in Namibia gemacht und es waren auf keinen Fall nur positive. Ein Freiwilligendienst, zumindest für mich, ist nicht nur eine Aneinanderreihung von Highlights. Es gibt viele herausfordernde, verwirrende Begegnungen und Situationen und Wochen, in denen nichts wirklich Spannendes passiert, und sich selbst in der anfänglichen, aufregenden Fremde mit der Zeit ein Alltag und Routine einschleicht. Aber vielleicht liegt gerade da die Möglichkeit, das besondere eines einjährigen Freiwilligendienstes, die Kulturen und Menschen eines Landes wirklich zu erleben und ein Stück weit verstehen zu können.

Trotzdem ist dieses Jahr für mich ein besonderes und es gibt viele Momente und Erlebnisse, die mich stark geprägt haben und für die ich besonders dankbar bin. Ich habe versucht fünf dieser Highlights herauszupicken und ein bisschen zu beschreiben. 

  1. Traditionelle Ovambo-Hochzeit

Eines der prägendsten Wochen in diesem Jahr für mich war definitiv im Dezember, in für der ich eine Woche mit einer Freundin in den Norden gereist bin und ich mit ihr in dem Village gelebt und geschlafen habe in dem sie aufgewachsen ist. Der eigentliche Grund unseres Besuchs war aber die Hochzeit ihres Cousins welche in der besagten Woche stattgefunden hat. Ich habe noch nie so früh, so lange und in so großen Mengen gekocht, ich habe auch noch nie eine Ziege für mich geschlachtet bekommen und habe noch nie einen so langen Gottesdienst miterlebt und einen traditionellen Ovambo-Namen bekommen und vieles andere zum ersten Mal erlebt und ausprobiert. Die meisten der Kinder, mit denen ich bei meiner Einsatzstelle zusammenarbeite, kommen aus den villages im Norden, genauso wie viele Freunde und Freundinnen, die ich hier kennengelernt habe, demensprechend war diese Woche auch in der Hinsicht sehr interessant, um einen Einblick zu bekommen wie viele Menschen, zu denen ich Beziehungen habe aufgewachsen und geprägt wurden. Natürlich aber vor dem Hintergrund, dass ich in der Woche nur bei ein paar wenigen villlages zu Gast war und sich selbst diese schon stark voneinander unterschieden haben und eine Hochzeit die Ausnahmesituation darstellt. Die Hochzeit und die ganze Woche war intensiv, bunt, laut und anstrengend und wunderschön und es war mir eine große Ehre dabei gewesen sein zu dürfen.

 

  1. Kultur und Künstlerszene Windhoek

Ich bin in Deutschland in einer kleinen Stadt aufgewachsen in der es wenig Kulturelle/Aktivistische

Angebote und schon gar keine Künstlerszene gibt. In Windhoek habe ich es so genossen diese

Angebote wahrzunehmen. Es gibt wahnsinnig viele talentierte und kreative Menschen,

Galerieeröffnungen, Filmscreenings, Open Mic Shows oder Diskussionsabende zu bestimmten Themen. Ein Highlight für meinen Mitbewohner und mich war jeden Monat die Dragnight, mit viel Musik, talentierten Menschen und den besten Tacos. Auch meine erste Oper habe ich hier besucht. 

Was ich bezüglich dieses Themas aus Namibia mitnehmen werde, ist, regelmäßig zu reflektieren was für Bücher, Podcast und Kunst ich so konsumiere und immer wieder bewusst Kunst, Bücher und Podcast von Künstler und Künstlerinnen zu lesen welche nicht aus einer westlichen Perspektive schreiben und/oder geprägt sind.

 

3.Meine Arbeitsstelle

Was ich an meiner Arbeitsstelle besonders schätze, ist dass ich von Anfang an viel Freiheit hatte, meine Aufgaben und Arbeitsbereiche mitzugestalten. Somit habe ich viele Möglichkeiten neue Interessen zu entwickeln, zu vertiefen und viel dazuzulernen. Ich habe beispielsweise eine Klasse, bei der ich für den Kunstunterricht zuständig sein darf. Es gibt viele Kinder deren Talente und Begabungen nicht im Bereich der Naturwissenschaften oder Sprachen, sondern im künstlerischen Bereich liegen und ich habe das Gefühl, dass in vielen Schulen, ganz egal in welchen Ländern, dieser Bereich nicht wirklich ernst genommen wird oder die Kapazitäten nicht wirklich vorhanden sind. Diesen Bereich hier fördern zu dürfen, zu versuchen einen Raum zu schaffen in denen die Kinder sich durch ihre Kunst ausdrücken und Emotionen verarbeiten können und sich ausprobieren dürfen macht mir viel Freude. Es sind immer wieder Highlights für mich zu beobachten, wie die Kinder ruhig werden und sich ganz in ihre Kunstprojekte vertiefen und Erfolgserlebnisse mit ihnen feiern zu können.

  1. Menschen & Arbeitskollegen

Das was die Zeit für mich in Namibia so besonders gemacht hat waren die Begegnungen und Menschen, die ich kennenlernen durfte, dass aus Arbeitskollegen, Mitfreiwilligen und fremden Menschen so enge Beziehungen und Freundschaften entstanden sind. Unzählige interessante, herausfordernde, inspirierende und lustige Gespräche und Momente an die ich mich für immer erinnern werde.

 

 

 

5.Die Landschaft Namibias

Die Landschaft Namibias ist einzigartig und voller Kontraste und ich habe es sehr genossen diese zu bereisen. Egal ob ich für ein langes Wochenende an die Küste gefahren und eine Kayaktour mit Robben gemacht, mit den anderen Freiwilligen für ein Festival in der Wüste unter dem schönsten Sternenhimmel gecampt oder mit meiner Familie einen Roadtrip durch Namibia unternommen und Giraffen am Straßenrand hab rumlaufen sehen, diese Reisen waren wirklich immer Hi